1330 – 1699
Die beiden schriftlich überlieferten Erwähnungen des Ortes stammen aus dem Jahr 1330. Der Hermann von Holdinghausen hat in Schelten Grundbesitz und zahlt dafür Abgaben an das Kloster in Deutz (bei Köln) und die Kolben von Wilnsdorf haben in Niederschelden Güter, die an den Konrad von Alsdorf belehnt waren (Achenbach Teil II S 124 und Philippi I S 186)
Die Alte Mühle wird 1342 erstmals erwähnt, in diesem Jahr wird der Mühlengraben ausgehoben. (Hans Dirk Joosten: „Mühlen und Müller im Siegerland“ S 238)
1417 wird die Alte Niederschelder Hütte erstmalig erwähnt.
In einer Urkunde vom 2.Januar 1448 wird erstmalig der Hof Untertan erwähnt, er lag etwa in den Siegwiesen auf der Dreisbacher Seite (Siegener Urkundenbuch S 171)
1461 hat Niederschelden 12 Steuerpflichtige (Heimatland 1937 S 90)
Der Simon von Schelten zahlt 1465 Abgaben in Höhe von 18 Albus für die Grube auf der alten Haard ( Achenbach, Siegerl Vergangenheit S 225)
1482 wird Niederschelden ein weiteres Mal erwähnt ( Siegener Urkundenbuch von Dr. Phillippi)
Um 1500 zahlt die Stadt Siegen den Fuhrlohn für eine Fuhre Steine von Niederschelden nach Siegen in Höhe von 8 Albus (Siegerländer Intelligenz Blatt vom 4.April 1828)
Am Dienstag nach Bonifacius 1524 bringt der Dielmann, der Hirte von Niederschelden einen jungen (erschossenen ?) Wolf und erhält dafür 2 Albus (Achenbach Siegerl. Vergangenheit S 374)
Der Graf Wilhelm der Reiche führt 1530 die Reformation ein.
Der Deisen Kessler aus Niederschelden wird 1543 wegen Übeltäterei und Dieberei in Siegen zum Tode verurteilt und am Galgen An den 3Pfosten erhängt.
Mit einer Urkunde vom 22.Nov. 1557 wird dem Wilhelm Knüttel die Mahlmühle in Niederschelden übergeben.
In Niederschelden stehen 1563 insgesamt 26 Häuser mit 122 Einwohnern (Unser Heimatland 1961 S 61)
Der Nassauische Graf ordnet 1570 an, daß alle Trauungen, Taufen und Sterbefälle in Registern aufgeschrieben werden sollen
Durch einen Beschluß des General - Convents in Dillenburg wird 1577 der Kirchenältester eingeführt.
In der evangelischen Kirche wird 1581 der Heidelberger Katechismus eingeführt.
In das neu gegründete Presbyterium in Siegen für Siegen – Land werden 1588 der Dietrich und der Herrich (ohne Nachnamen) als Vertreter Niederscheldens berufen.
Durch ein Protokoll der Kirchengemeinde Siegen vom 29.Dezember 1594 werden in Niederschelden 3 Pfarrbezirke eingerichtet (Die Hub, Unterthan und Gosenbach)
1599 hat Niederschelden 28 Steuerpflichtige, die ein Gesamtvermögen von 6 315 Gulden haben und Abgaben in Höhe von 41 Gulden leisten. (Heimatland 1937 S 101)
Der Hans Fischer aus Niederschelden hat Fischereirechte in Siegen gepachtet und zahlt dafür 12 Gulden pro Jahr (Siegener Renteirechnung von 1615)
Die Grundstücke des verwüsteten Untertanenhofes (in den Dreisbacher Wiesen) werden 1619 an Niederscheldener Bürger verkauft (Forneberg S 8)
Die Fürstin Margarethe von Nassau - Siegen erwirbt 1621 durch Erbkauf die Mahlmühle von der Witwe und den Erben des Johannes Müller ( Siegerland Heft 1 von 1967)
Durch eine fürstliche Erbteilung 1623 kommt Niederschelden zusammen mit Klafeld, Trupbach und Seelbach zu dem Amt der vier Dorfschaften.
1637 ziehen bayrischen Truppen unter Generalleutnant Johann von Werth von Netphen kommend ins Dorf ein. Es müssen Naturalien abgeliefert werden (Siegerland Band 77 S 50, und Hinterhüttsche Chronik S 102)
Ein Hagelschlag von ungeheurem Ausmaß vernichtet am 9.August 1640 einen Großteil der Ernte und erschlägt viele Tiere. Die meisten bäuerlichen Familien geraten in große Not. (Heimatland 1931 Heft 11)
Im Januar 1643 herrscht ein großes Hochwasser (Siegerl. Heimatkalender 1984 S 6)
Vom 28.Februar bis zum 31. März 1649 herrscht ein sehr starker Frost im Siegerland
Der protestantische Graf Georg Friedrich will 1651 die Jesuiten aus Siegen vertreiben und ruft die Männer der Vierdorfschaften. Wilhelm von Schelden wird von Soldaten erschossen und vor dem Schloß begraben (Heimatland 1934 Nr. 7)
Am 13.Juni 1656 werden die Eigentümer der neuen Schiefergrube aufgefordert, den Zehnten zu zahlen, sonst droht die Enteignung (Siegerländer Heimatkalender 1978 S 16)
Im Januar 1682 richtet ein Hochwasser schwere Schäden an (Siegerländer Heimatkalender 1966).
Am 30. März 1682 kann der Rohbau der neuen Kapelle mit einem Klassenzimmer gefeiert werden (HK 1980 S 10)
Von Juni bis September 1684 herrsche eine so große Trockenheit, daß die Mühlen nicht mahlen können und alle Gartenpflanzen vertrocknen (Siegerl. Heimatkalender 1976)
In einer Urkunde von 1690 wird die Alte Hütte erwähnt (Siegerl. Heimatkalender 1985 S 10)
Der Georg Giebeler verläßt wegen hoher Schulden 1695 den Ort und siedelt in Niederschelderhütte an. Der Ort gehört zur Grafschaft Sayn und er kann dort nicht verfolgt werden. Erster Einwohner von Niederschelderhütte.
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