19.Jahrhundert

 

Der Lehrer Johann Wilhelm Wiegel (geb. 1784) wird 6.Mai 1801 in sein Amt eingeführt  (Quelle: Siegerland Heft 3/1969). Er bleibt bis 1822.

 

Durch französische Anweisung kommt Niederschelden 1806 zur Mairie Weidenau (bis 1813)

 

1809 hat Niederschelden 268 Einwohner (Heimatland 1938 Nr. 3 S 39)

 

Ab 1.Januar 1810 gilt die französische Gesetzgebung (bis Dez. 1813)

 

Johann Panthel gehört zu den Truppen Napoleons und stirbt 1812 in Rußland,.

 

Am 29. Juli 1815 kommt Niederschelden zusammen mit dem Kreis Siegen zu Preußen. (SZ vom 5.2.1981)

 

!815 stehen im Ort 40 Wohnhäuser, die Grube „Alter Beerberg“ wird erstmalig erwähnt

 

Am 8.Januar 1816 entsteht nach langen Schnee – und Regenfällen eine Flut. Sie überschwemmt das Gestell der Alten Schelderhütte, die sofort ausgeblasen werden muß. Die Wiederinstandsetzungs – Kosten betragen 400 Taler ( Heimatland 1938 Heft 9)

 

1817 gehen 26 Jungen und 29 Mädchen zum Lehrer Wiegel in die Schule (Quelle : Siegerland Heft 3 /1969)

 

1817 ist Johann Gerhard Denker Pächter der Alten Mühle (bis 1846)

 

Oberhalb der Kupferhütte wird 1817 ein Kobaltpochwerk errichtet. Im gleichen Jahr wird der etwa 600 m lange Poche – Graben gebaut. 

 

1818 hat Niederschelden 44 Häuser, 7 kath., 3 luth., und 279 reformierte Einwohner (Summe: 289) Quelle: Heimatland 1927 S 186

 

Der Bergmeister Engels notiert 1818 in seinen Aufzeichnungen, dass die Junkernburg eine Tiefe von 9 Lachter unter der Sieg erreicht hat.

 

Das Rentamt Siegen schreibt am 21.Juni 1820 die Mahlmühle zum Verkauf aus (Heimatland 1937 S 37)

 

Der Lehrer Johann Wilhelm Wiegel (geb. 1784) stirbt 1822 an der Schwindsucht der Georg Becher aus Arfeld wird neuer Lehrer (bis 1837) an der Schule.

 

Am 21.November 1823 zerstört ein Brand nachts einen ganzen Ortsteil (Siegerländer Heimatkalender 1972 S 26)

 

Der Gerhard Denker beantragt 1826 die Genehmigung zum Bau der Neuen Mühle, es kommt aber nicht zum Bau, weil der Denker bis 1830 eine andere Mühle übernimmt.

 

Die Gewerkschaft der Grube Junkernburg beantragt 1827 die Genehmigung zum Bau eines Wehrs beim Lachsfang an der Sieg (Siegener Intelligenz – Blatt vom 19.Okt.1827 S 167)  

 

Durch starken Regen gibt es 1829 eine Mißernte (Siegerl. Heimatkalender 1976 S 22)

 

1830 wird das Kobaltpochwerk stillgelegt (Eiserfelder Heimatblatt 2/1972 S 6)

 

Am 9.Jan. 1830 wird der Nachlaß des verstorbenen Johann Kreutz versteigert. Dieser Nachlaß besteht aus 1,5 Tagen Hüttenzeit an der Niederscheldener Hütte und aus 11 Kuxen an der Grube Buntekuh

 

Die Fischereirechte an der Sieg stehen im Eigentum des Königlichen Rentamtes und werden im Juni 1830 neu verpachtet,

 

Die beiden Gewerkschaften der Niederscheldener und der Gosenbacher Roheisenhütte beabsichtigen den Neubau eines Teiches mit 30 Fuß Dammhöhe im Wiesental unterhalb der Gosenbacher Hütte. Die Arbeiten werden öffentlich ausgeschrieben und die Bieter sollen sich am 11.Mai 1831 in der Gaststätte Hermann Utsch in Gosenbach einfinden. (SZ 1981)

 

Gerhard Denker beantragt 1832 die Konzession zum Betrieb einer Fruchtmühle und einer Knochenstampfmühle. Offenbar wird die Konzession verweigert, denn er stellt in 1836 den gleichen Antrag (Intelligenzblatt vom 24.Juni 1836 S 110)

Im gleichen Jahr beantragt der Johann Henrich Seelbach die Konzession, eine Ölmühle auf dem Bruchfelde betreiben und Wasser aus der Sieg schöpfen zu dürfen.

 

Am 25.Juni 1833 wird eine Mühlenwelle von 22,5 Fuß Länge und 76 Zoll Umfang von der Niederscheldener Mühle nach Siegen transportiert (Siegener Intelligenzblatt)

 

1835 wird die Alte Mühle in eine Kobalt - Aufbereitungsanstalt umgewandelt.

 

Der Johannes Kiffel, mit seiner Frau Babette, der Peter Kiffel und der Johannes Zimmer wollen 1836 nach Amerika auswandern. Auf der Reise sterben aber Babette K. und der Peter K. an der Cholera (Siegerländer Heimatkalender 1963 S 65 )

 

Der Tillmann Daub gibt bekannt, dass seine Ölmühle fertiggestellt wurde und seinen Betrieb aufgenommen hat (Intelligenzblatt vom 25.3.1836 S 52)

 

Der Friedrich Krämer eröffnet 1836 eine Schmiede und Schlosserei.

 

Die Gruben Alte und Junge Dreisbach, Alter und Junger Eichert, Charlotte, Heinrich, Rosa und Werner schließen sich 1836 zur Grube Alte Dreisbach zusammen.(Forneberg)

 

Im Juli 1836 beantragt die Gewerkschaft Horstmann u Co eine Erweiterung der Kobalt – Aufbereitungsanlage (Intelligenzblatt vom 15.Juli 1836 S 122)

 

Der Johann Phillipp Knipp aus Alchen wird 1837 (bis 1868) Lehrer an der Schule.

 

1839 hat der Ort   335 Einwohner in 52 Wohnhäusern.

 

 Das Haus Zeil 29 (Erben Schneider) wird 1840 gebaut.

 

Der Jakob Daub errichtet 1840 eine Dampfmühle, die aber unwirtschaftlich war und bald wieder ihren Betrieb einstellte.

 

In der Nacht vom 1. auf den 2. Sept. 1840 wird an der kleinen Brücke an der Siegstrasse ein „Frevel“ begangen. Für die Ergreifung des Täters wird eine Belohnung von 5 Talern ausgesetzt (Intell. Blatt vom 11.9.1840 Nr. 37 S 182)

 

 

Mit dem Bau der Straße von Siegen nach Niederschelden bis zur Provinzgrenze wird 1839 begonnen und am 2.Dez 1844 dem Verkehr übergeben. (Siegerl. Heimatkalender 1985 S 28) Die Wegebau - Actien werden bis 1861 zurück gezahlt.

 

Der Johann Peter Tillmann, geb.1806 will 1841 nach Sao Paulo auswandern und lässt sein Haus versteigern und 1851 noch weitere 22 Grundstücke (Siegerländer  Pers Lex S 344)

 

Im April 1841 wird zur Zeichnung von Aktien für den Bau der Landstrasse von Niederschelden nach Kirchen aufgerufen. Die beim Bau des ersten Teils der Strasse

Übriggebliebenen 3 000 Thaler sollen dabei verwendet werden. (Intelligenz Blatt)

 

Am 22.April 1842 werden in der Gaststätte Henrich 24 Kuxen der Grube „Grüner Löwe“ öffentlich versteigert.

 

Der Tillmann Daub will 1842 die Ölmühle zu einer Eisendreherei umbauen. Die Proteste der Mühlenbesitzer Peter Klug, Johann Henrich und Genossen werden abgewiesen. 

 

Im November 1842 beantragt der Tillmann Daub das Triebwerk seiner Ölmühle gleichzeitig als Antrieb eines Eisendrehwerkes benutzen zu dürfen (Intelligenz Blatt Nr. 46 aus 1842 S 273)

 

Die Grube „Neptun“ wird 1847 begonnen, sie kommt später zur „Henriette“

 

Die Jahre 1847/1848 bringen im ganzen Siegerland und im Ort Missernten und es entsteht eine große Hungersnot. 

 

Die in der Kapelle und Schule erforderlichen Reparaturen , bestehend in Maurer – Tischler – Schlosser – und Anstreicher – Arbeiten, welche zu 70 Talern veranschlagt wurden, werden am 15.Juni 1848 öffentlich vergeben. ( Siegerländer Intelligenz Blatt Nr. 32 vom 13.Juni 1848)  

 

Das Haus des Friedrich Utsch brennt am 19.Dez. 1853 ab, der Pfarrer Trainer in Siegen richtet eine Sammlung ein.

 

Das halbe Wohnhaus des Bergmanns Hermann Stracke wird am 9.März 1854 durch den Ortsschöffen Kreutz an den Meistbietenden verkauft.

 

Die Gemeinde (Vorsteher Kreutz) sucht einen Nachtwächter, der zum 1.Sept. 1854 seinen Dienst beginnen soll (Siegerl. Intelligenz Blatt vom 15.8.1854)

 

Die der Schule zugehörige Hofwiese wird 1854 auf sechs Jahre verpachtet 

 

Der Tillmann Daub will 1855 ein Puddelwerk errichten.

 

Der Carl Friderici aus Neuwied besitzt einen Teil der Unterthanenwiese, die er 1855 verpachten will (Intell. Blatt Nr. 79 S 316)

 

Die Niederscheldener Ölmühle wird am 1.Dez. 1855 in Betrieb genommen (Intell. Blatt vom 11.Dez. 1855 S 395)

 

Am 5.März 1856 wird der Bau einer neuen Schütze in den Hofbewässerungsgraben beim Gastwirt L. Rumpf vergeben.

 

Die Orgel in der Kapelle wird 1856 öffentlich zum Kauf angeboten (Siehe auch 100 Jahre evang. ref. Kirchengemeinde (S 44)

 

1856 wird beim heutigen Bahnhof der erste Spatenstich für die neue Eisenbahnlinie ausgeführt.

 

Die Witwe des Tillmann Daub, Anna Catharina geb. Kreutz beabsichtigt 1857 auf ihrem Grundstück auf dem Bruchfelde eine Fruchtmahlmühle anzulegen (Intelligenzblatt vom 24.2.1857 Nr. 16 S 64)

 

Der Kreis Siegen ernennt und vereidigt im Juni 1857  fünf Männer, die in Niederschelden die Hauberge beaufsichtigen sollen. Es sind:

                                   Ferdinand Kreutz

                                   Johan Heinrich Daub, Landwirt

                                   Johannes Jung

                                   Heinrich Seelbach I

                                   Carl Seelbach

 

1858 hat Niederschelden 574 Einwohner.

 

Am 1. Mai 1858 gründen die Gewerken Carl Viktor Emil Schneider und Johannes Holdinghausen die Ziegelei Schneider und Holdinghausen. (Siegerländer Heimatkalender 1969 S 112)

 

Am Sonntag, dem 24.Oktober 1858 wird ein großes Fest wegen des Duchstichs des Tunnels gefeiert.  (Heimatkalender 1983 S 119)

 

Am Sonntag, dem 5.Juni 1859 wird mit einem großen Fest der neue Bahnhof eingeweiht.

 

Der Carl Schneider und der Landwirt Johannes Holdinghausen aus Achenbach erhalten die Konzession zum Bau eines Ziegelofens. Der 2. Ofen wurde 1863 genehmigt.

 

1859 wird der 1.Landbriefkasten eingeweiht (Siegerl Heimatkalender 1992 S 76)

 

1860 wird eine Dampfgetreidemühle der Gebr. Daub erwähnt.

 

Nachdem einige Probezüge die neue Eisenbahnstrecke befahren haben, wird mit Wirkung vom 10.Januar 1861 der erste Fahrplan in Kraft gesetzt. Die Züge verkehren zwischen Deutz und Siegen. Eine Fahrt nach Siegen kostete 1 ½  Silbergroschen. („Heimatland“ Beiträge zur Siegener Zeitung 1937/ Nr. 3)

 

Im Mai 1861 besteht der Metzger Johann Friedrich Bottenberg (geb. 1837) seine Meisterprüfung und er eröffnet eine Metzgerei.

 

Zum 1.August 1861 wird eine Post – Expedition im Hause des Gastwirts Johann Schmitt eroffnet, der gleichzeitig Posthalter wird. Zum „Bestellbezirk“ gehören die Orte Niederschelden, Niederschelderhütte, Birken, Mudersbach, Eiserfeld, Eiserfelder Hütte, Eisern, Eiserner Hütte, Schränke, Gosenbacher Metallhütte, Gosenbacher Hütte, Gosenbach, Oberschelden, Achenbach und Neu – Achenbach (Furth) (Intelligenz – Blatt) Die Poststücke werden zwischen Siegen und Betzdorf vom Postillion transportiert.(SZ vom 10.1.1938)

 

Am 25.Juli 1862 werden auf der Grube „Alte Bunte Kuh“ die Scheidkaue, mehrere Förderhunde und Grubengezähe öffentlich verkauft ( Intelligenz – Blatt 58 /1862)

 

Die alte Kapelle wird 1863 noch einmal ausgebaut.

 

Die Arbeiten zum Neubau eines Zechenhauses für die Grube Rosengarten werden am 30.April 1863 im Intelligenz – Blatt öffentlich ausgeschrieben.

 

Am 28.Jan. 1864 gründen die Gebrüder Kreutz die Firma Aktiengesellschaft  Charlottenhütte (Siegerländer Heimatkalender 1969 S 113). Im Februar wird der erste Hochofen angeblasen.

 

Die Charlottenhütte errichtet im Mai 1864 drei Eisenstein - Röstöfen

 

1864 wird die Post in das Haus des Gastwirts Johann Heinrich Klug (heute Gasthof zur Post) verlegt.

 

Die beliehene Eisensteingrube „ Freundschaftsbund“ beim Niederscheldener Bahnhofe gelegen und der auf Halde liegenden Eisenstein werden am 28.Dez. 1864 öffentlich verkauft (Intelligenz – Blatt Nr. 101 S 3 vom 16.Dez)

 

Der ehemalige Gemeindevorsteher Gerhard Weber kauft 1865 den „Burgberg“ und baut 1867  ein Haus. Er verunglückt aber 1868 in einem Steinbruch bei Gosenbach tödlich

 

Der Louis Nicolai will 1865 Haus und Feld wegen Auswanderung verkaufen (Siegerl. Persönl. und Geschlechter Lexikon S 240).

 

Die Ausschachtungsarbeiten zum Bau des zweiten Hochofens auf der Charlottenhütte werden am 28.Sept. 1865 öffentlich vergeben. (Intelligenz – Blatt)

 

Jakob Daub gründet in der Maccostrasse 1865 eine Bäckerei und Gastwirtschaft (heute Bäckerei Hüttenhain)

 

1866 werden der Grubenverwalter F.W. Stracke und später sein Sohn Ewald Stracke Posthalter.

 

Die Niederscheldener Mahlmühle bestehend aus 2 Mahlgängen wird Anfang 1866 zum Verkauf angeboren. Verkäufer ist der Gustav Schütz aus Nistermühle bei Hachenburg (Intelligenz – Blatt Nr. 34 vom 27.4.1866)

 

Die Gewerkschaft der Grube Rosengarten beabsichtigt, drei Eisenstein – Rostöfen anzulegen (Intelligenz – Blatt Nr. 35 vom 1.5.1866)

 

Der zweite Hochofen der Charlottenhütte wird 1867 in Betrieb genommen.

 

Die Gruben Alte Dreisbach, Amalie und Ismael Pascha schließen sich 1867 zusammen (Forneberg)

 

Nach der Volkszählung zum 1.Dez. 1867 hat Niederschelden 953 Einwohner

 

Die Lehrer August Haverkamp aus Clafeld und Huth unterrichten von 1868 bis 1873 an der evangelischen Elementarschule.

 

Am 19.Febr. 1869 werden das Kobalt – Pochwerk, das Kobalt – Waschwerk und das Rösthaus mit Kohlenschuppen zum Abbruch verkauft (Siegener Kreisblatt Nr. 13/1869)

 

Die Arbeiten zum Abriss des Anton Schneider`schen Hauses und des Ortmann`schen Hauses, sowie die Arbeiten zum Bau der neuen Schule werden am 1.März 1869 öffentlich vergeben (Siegener Kreisblatt Nr. 17/1869)

 

Die Bauarbeiten für eine neu Hauptschütze auf der Unterthanenwiese, welche auf 130 Talern taxiert sind, werden am 12.Juni 1869 vom Wiesenvorsteher H. Krämer ausgeschrieben(Siegener Kreisblatt)

 

Im November 1869 erschüttert ein leichtes Erdbeben den Ort (WR vom 1.11.1997)

 

Am 8.Jan. 1870 wird bei J.A. Jünger (Gastwirt?) der Auftrag für den Transport von Eisenstein von den Gruben „Ecke“ und „Eule“ zur Bahnstation in Niederschelden vergeben (Siegerl. Heimatkalender 1970 S 38)

 

Im Okt. 1870 wird eine zweite Lehrerstelle an der evangelischen Schule geschaffen und für einen Jahreslohn von 275 Talern ausgeschrieben (Siegener Kreisblatt Nr. 84 vom 21.10.1870)

 

Am 22.Dez. 1870 ereignet sich in der Grube „Rosengarten“ eine schwere Explosion, 4 Tote (darunter drei Bergleute aus Niederschelden) und 3 Schwerverletzte. Ein franz. Kriegsgefangener bleibt unverletzt. (Siegerl. Heimatkalender 1970 S 46)

 

Der Maurermeister Johann Sänger baut 1870/71 die neue Schule (Heute: Alte Burgschule)

 

1871 wird in der alten Schulkapelle eine Lehrerwohnung eingerichtet.

 

Am 9.Mai 1871 wird ein Arbeiter der Charlottenhütte von einem Güterzug zermalmt (Siegerländer Heimatkalender 1971 S 60)

 

Nach der Volkszählung zum 1.Dez. 1871 hat Niederschelden 1 173 Einwohner

 

Am 28.Juni 1872 wird die Eisenbahnlinie vom Niederscheldener Bahnhof zur Grube „Storch und Schöneberg“ eingeweiht. Der Entwurf stammt vom Architekten Spies (Siegener Kreisblatt Nr. 53 vom 2.Juli 1872)

 

1872 bis 1876 ist Gustav Brockhaus Betreiber der Neuen Mühle (Adressbuch)

 

Zum 1.Jan. 1873 wird eine neue Lehrerstelle an der mehrklassichen evangelischen Schule ausgeschrieben. Das Jahregehalt beträgt 300 Taler und freie Wohnung. Bewerbungen sind an Pfarrer Doermer in Eiserfeld zu richten. Der Christian Wilhelm Schmidt aus Idstein wird dann (bis 1883) neuer Lehrer. Im Juni 1873 wird die 2.Lehrerstelle zu einem Jahresgehalt von 325 Talern und 25 Talern Wohnungsentschädigung ausgeschrieben (SZ vom 26.6.1873)

 

Am 6.Juli 1873 wollen der Eiserfelder und der Niederscheldener Kriegerverein ein gemeinsames Kriegerfest feiern. Das zwischen den beiden Orten aufgestellte Festzelt wird von einem schweren Sturm zerrissen (Siegerländer Heimatkalender 1973 S 78)

 

1874 wird der Kriegerverein gegründet (Siehe 100 Jahre Schützenverein S 22/23)

 

Das Zechenhaus der Grube „Alte Dreisbach“ wird 1874 zur Wohnung für den Steiger umgebaut. (Forneberg S 9)

 

1875 wird der evangelische Jungmännerverein mit 23 Mitgliedern gegründet (Siegerl. Heimatkalender 1990)

 

Nach den persönlichen Aufzeichnungen des August Schütz hat Niederschelden 1875 ingesamt 1 273 Einwohner, davon sind 1 181 evangelischen, 89 katholischen und 3 jüdischen Glaubens.

 

Ein schwerer Sturm richtet am 13.März 1876 große Schäden an (Heimatkalender 1976)

 

Ab 1877 sind Heinrich Bender und Consorten Betreiber der Neuen Mühle (Adressbuch)

 

Die Eheleute Schneck übertragen 1878 die Bäckerei auf dem „Schossie“ dem W. Faust.

 

Frau von Gall, die Gattin des Amtmanns von Gall wird 1878 Leiterin des neu gegründeten Frauenvereins.

 

Zum 1. April 1878 wird Niederschelden vom Amt Weidenau abgetrennt und dem Amt Eiserfeld zugeordnet.

 

Seit dem 2.Januar 1879 verfügt Niederschelden über ein eigenes Standesamt (Siegerländer Heimatkalender 1989 S 6)

 

Der Amtmann E. von Gall schreibt zum 1.Oktober 1879 die Stelle eines Amts – Polizei Dieners für das Amt Eiserfeld aus. Der Ausgewählte erhält einen Jahreslohn einschließlich Kleidergeld von 850 Mark. Zivilversorgungsberechtigte und ledige Bewerber werden bevorzugt.(SZ vom 29.8.1879)

 

Der Sparkassenrendant Bender kauft 1880 das Haus auf der Burg.

 

Die Orgel aus der Kapelle wird 1880 an die Kirchengemeinde Selters/Lahn verkauft. Der Kaufpreis beträgt 330 Mark. Sie wurde vom Orgelbaumeister Eichhorn aus Weilmünster abgebrochen und in Selters neu aufgebaut.

 

Am 30.Sept. 1880 findet die Generalversammlung der AG Charlottenhütte im Hotel Kattwinkel statt.

 

Am 2.Dez. 1880 werden auf den Amtmann von Gall zwei Pistolenschüsse abgegeben, die ihn aber nur leicht verletzen. (SZ)

 

Die neu errichtete 3.Lehrerstelle an der evangelischen Schule wird Ostern 1881 erstmalig mit dem Lehrer Ginsberg aus Wahlbeck besetzt.

 

Der Christian Kraft eröffnet am 20.Juni 1881im Haus Struth 122 ein Friseurgeschäft

 

Am 21. Juli 1881 vernichtet ein schwerer Hagelschlag die Ernte, ein neu aufgeschlagenes Haus wird zusammengeworfen. 

 

Bei der Wahl zum Reichstag am 27.Oktober 1881 erhalten in Niederschelden der Kommerzienrat Kreutz 125 Stimmen, der Hofprediger Stöcker 59 Stimmen, Dr. med. Prümers (Liberale) 6 Stimmen und von Schorlemer – Alst 4 Stimmen.

 

Der Turnverein Niederschelden wird am 1.September  1882 gegründet und hat zunächst 23 Mitglieder. Zum 1. Vorsitzenden wird der Rendant Eduard Bender gewählt (bis 1886). Die Übungsstunden werden zunächst im Saal der Gastwirtschaft Sänger abgehalten.

 

Der Besitzer der Grube Leo verkauft im Okt. 1882 Kuxe. (SZ)

 

Die neue Schule (Heute alte Burgschule) wird 1882 um 2 Klassenzimmer im Ostflügel erweitert.

 

Am 8.Nov. 1882 eröffnet der Heinrich Strunk im früheren Sternschen Haus an der Siegbrücke ein Manufaktur – und Kolonialwaren – Geschäft (SZ)

 

Am 23. Nov. 1882 stirbt der Gemeindevorsteher Johann Heinrich Hartmann fast 73 Jahre alt. Ca. 1 200 Menschen begleiten ihn zur letzten Ruhestätte. Am 2. Dezember wird der Obersteiger Friedrich Wilhelm Hartmann zum neuen Gemeindevorsteher gewählt. (SZ)

 

Im Nov. 1882 wird der neue Wiesenverband „Eichenwiese“ gegründet und zum 1.Vorsteher wird am 25.Nov. Heinrich Schneider I gewählt.

 

22 Handwerksmeister gründen 1883 eine Unterstützungskasse (Quelle: Eiserfelder Heimatblatt)

 

In einer Gemeindeversammlung am 3.März 1883 wird eine Baupolizei und Straßen – Ordnung beschlossen. Als Vorlage dient die gleichnamige Verordnung der Gemeinde Eiserfeld aus 1873 mit entsprechenden Änderungen. Diese Verordnung wird in Buchform mit 63 Seiten in einer Auflage von 300 Exemplaren bei C. Buchholz gedruckt und kostenlos an die Haushalte verteilt.

 

Am 9.Mai 1883 wird die erste Lehrerstelle an der evang. Schule ausgeschrieben. Das Jahresgehalt beträgt 1 200 Mark und freie Wohnung. Der bisherige Lehrer Christian Schmidt verlässt das Dorf. In einem Leserbrief vom 19.Mai an die SZ bemerken viele Einwohner, dass dem Lehrer auch 50 Pfg. Kindstaufe - und Glockengeld zustehe und die Einwohner das gerne zahlen. Der Martin Schönfelder aus Herdorf wird (bis 1896) neuer Lehrer.

 

Die Charlottenhütte baut 1883 eine Seilbahn zur Sandhalde. Außerdem wird ein Anschlussgleis von der Alten Hütte (Oberer Hüttenplatz) zur Schöneberger Grubenbahn gebaut.

 

Am 17.Nov. 1883 wird die Niederscheldener Hüttengewerkschaft Kreutz und Co in das Handelsregister eingetragen (SZ)

 

Am 29.Dez. 1883 entsteht auf der Niederscheldenerhütte (Fa Kreutz und Co) ein schwere Gasexplosion. Die Arbeiter Betz aus Niederschelderhütte und Hähner aus Mudersbach kommen dabei ums Leben.

 

Am 23.Febr. 1885 erlischt der letzte Kohlenmeiler im Giebelwald.

 

Von der Alten Hütte wird 1885 eine Seilbahn zum Transport des Schlackensands auf eine Halde unterhalb des Schinderweihers gebaut.

 

Am 2. Juni 1885 bricht im Dorf ein Feuer aus, welches 4 Familien obdachlos macht

 

Der Männergesangverein wird 1885 im Gasthof Jüngst von 14 Hütten – und Bergleuten gegründet (Siegerländer Heimatkalender 1986 S 179)

 

Der Hermann Burgmann und der Heinrich Wildenberg gründen 1885 die Erzquell Brauerei Siegtal.

 

Beim Trauergeläut zum Tode des Kaisers Wilhelm I. am 14.März 1888 zerspringt die Glocke (Siegerländer Heimatkalender 1974 S 10)

 

 

Im Dezember 1888 bringt die Eisenbahn die ersten 4 Waggons mit Briketts ins Dorf, von diesem Zeitpunkt an werden in vielen Häusern Brikett verheizt. (Siegerländer Heimatkalender 1971 S 29)

 

Am 28.Mai 1889 wird beschlossen, eine neue ev. Kirche zu bauen.(Siegerländer Heimatkalender 1972 S 14)

 

1889 übernehmen die Gebr. Steinseifer aus Eiserfeld die Alte Mühle und bauen sie zu einem Sägewerk mit Zimmerei um. Sie gründen dabei die Fa. Gebr. Steinseifer KG (Siegerländer Heimatkalender 1953)

 

Am 25.November 1890 wird das Dorf von einem schweren Hochwasser heimgesucht (Quelle: Siegerländer Heimatkalender 1983 S 163)

 

Der Schuster Christian Wilhelm Schmidt übergibt 1891 seine Werkstatt  an seinen Sohn Wilhelm Schmidt und Schwiegertochter Elise geb. Schneider.

 

Am 17.Oktober 1892 wird in Niederschelderhütte die erste Schule eröffnet. Bis zu diesem Tage mussten alle Kinder nach Niederschelden in die Schule gehen. (Siegerländer Heimatkalender 1975 S 24)

 

Am 23. November 1892 wird die neue evangelische. Kirche eingeweiht. Der Gewerke Adolf Kreuz hatte zum Bau 8 500 Goldmark gespendet (ca. ein Fünftel der Bausumme)

 

Der Johann Holdinghausen kauft 1893 von der Haubergsgenossenschaft ein 360 Ruten großes Grundstück und stellt es dem Turnverein zur Verfügung.

 

Der Barbier Siegfried Müller (geb. 1877 in Duisburg) eröffnet 1896 den Herrensalon

„Siegfried“. (Siegerlandkurier vom 29.04.2007)

 

Der Sanitätsrat Dr. Selmar Bellstedt eröffnet 1896 eine Arztpraxis.

 

1898 wird der Schützenverein gegründet, der erste Schützenkönig ist Wilhelm Giebeler.

 

Der Unternehmer Stähler baut 1898 im Ort Wasserleitungen.

 

Friedrich Klug aus Niederschelderhütte wird 1898 1.Vorsitzender des Turnvereins.

 

Um neue Produktionshallen für die Charlottenhütte bauen zu können, wird 1898 auf der westlichen Seite der Sieg ein Wiesengelände aufgeschüttet. Hier entsteht Platz für ein Stahlwerk, in dem die Produkte weiter verarbeitet werden können.

 

Der Bäckermeister Wilhelm Flender gründet 1899 im „Stillen Winkel“ eine Bäckerei.

 

Die Hauptversammlung der Charlottenhütte beschließt 1899 den Ankauf von Kuxen der Grube „Brüderbund“.

Eine vollständige Übernahme erfolgt 1906.

 

Von 1899 bis 1929 produzieren die Gebr. Steinseifer in der Alten Mühle Strom und versorgen das Dorf.

 

1899 hat Niederschelden 2 524 Einwohner

 

< zurück                   1330 – 1699

                     18.Jahrhundert

>weiter

                     20.Jahrhundert

                     21. Jahrhundert