18.Jahrhundert
Am 25.Juni 1707 müssen auf fürstl. Anordnung alle Fuhrleute aus dem Kirchspiel Müsen nach Niederschelden kommen, Eisenstein abholen und nach Lohe bringen. (Hinterhüttsche Chronik S 165)
Am 7.Januar 1708 verbietet der Landesherr durch Erlaß den Bierausschank nach 8 Uhr abends. Die Wirte sind erbost.
Der gleiche Befehl wie am 25.6.1707 ergeht noch einmal am 20.Oktober 1708.
Der Mühlengraben ist 1709 so zugefroren, daß auf Befehl alle Bürger helfen müssen, den Graben vom Eis zu befreien (Forneberg in WR vom 17.2.2003)
Niederscheldener Bürger weigern sich 1713, den durchziehenden sächsischen Truppen Hilfe zu leisten und werden mit einer Strafe von 1 Reichstaler belegt. (Heimatland 1934, Heft 7)
Der Jost Henrich Brombach heiratet 1713 die Elisabeth Latsch (geb. 1693) und die beiden wandern nach Preußen - Litauen aus.
1717 wird die Waldgenossenschaft Niederschelden gegründet.
1719 der Johann Kreutz kümmert sich um die Beschaffung und Aufstellung der Grenzsteine. (Nassauer S 51)
Im Siegerland herrscht 1719 eine solche Trockenheit, daß die Flüsse kein Wasser haben, die Wassermühlen müssen mit der Hand gedreht werden. Die Früchte sind verdorben aber es gibt viel Korn (KB Netphen)
Von Januar bis April 1726 liegt sehr viel tiefer Schnee (Siegerl. Heimatk 1984 S 8)
Am 21.Jan. 1729 müssen auf fürstl. Befehl alle Bürger helfen, den vereisten Mühlengraben mit einer Länge von 524 Ruthen, vom Eis zu befreien. (Forneberg, s.o.)
Im Jahr 1740 gibt es einen langen und strengen Winter mit Frost bis Anfang Juni.
Oberhalb des Dorfes steht 1742 eine Kupferhütte sowie ein Poch – und Waschwerk
(Siegerland Heft 1 /1955)
Der Johannes Giebeler unterschreibt 1745 einen Grundstückstauschvertrag mit Mudersbacher Bürgern über Grundstücke in den Schinden.
Die Niederschelderhütter Protestanten werden 1747 von Freusburg nach Kirchen umgepfarrt. (Siegerländer Heimatkalender 1978 S 12)
1759 wandert der Georg Adam Güthing (geboren 1741) nach Amerika aus. (Siehe Archiv für Sippenforschung 1967 P 24)
1763 wandern 22 Personen aus.
Am 14.August 1764 wandern 34 Personen aus.
Am 10.Oktober 1765 ergeht die fürstliche Order, daß Feld - und Gartendiebe mitsamt ihrer Beute durch die Straßen des Dorfes zu führen sind.
Der Johannes Jakob aus Anzhausen wird 1767 (bis 1780) Lehrer in der Schule.
1772 kommt es wegen der Viehhut „Bey dem Dreiborn“ zu einem Streit zwischen Niederschelden und Oberschelden. Als Verhandlungspartner treten der Schöffe Herling, Seelbach, der Vorsteher Thielmann und Tillmann Kreuz auf.
Am 8.Juni 1773 wandern 17 Personen aus (Siegerl. Heimatkalender 1981 S 28)
Der Hans Henrich Gries betreibt 1775 die größte Imkerei im Fürstentum Nassau - Siegen und erhält dafür eine Prämie von 5 Gulden.
Der Tillmann Kreutz baut 1776 das Gewerkenhaus in der Zeil 19/21 (Erbfolge: Katz – Bierbrauer – Hench – Martin Vetter)
1778 errichtet der Johann Jost Jung eine Ölmühle, der Graben zur Alten Mühle wird weitergeleitet.
Die Rechte an der Grube „Alte Bunte Kuh“ werden 1780 verliehen.
Der Johannes Breitenbach aus Dreisbach wird 1781 (bis 1802) Lehrer an der Schule.
Am 29.und 30.Dez. 1783 herrscht die größte Kälte des Jahrhunderts (KB Netphen)
Die Grube „Beerberg“ im Dreiborntal wird 1789 von Becher in seiner „Mineralogischen Beschreibung der Oranien – Nassauischen Landes „ erwähnt.
1797 wandern der Peter Bender mit Frau und drei Kinder und die ledigen Bergleute Georg Ludwig Schneider und Hermannus Stötzel (geb. 1777) nach Amerika aus. Der Andreas Weber erhält für sich und seine Familie den Losschein zur Auswanderung (Quelle: Siegerländer Persönlichkeiten und Geschlechter Lexikon S. 32, 298 und 360)
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